Beim Trading gibt es verschiedene Faktoren, die für den langfristigen Erfolg verantwortlich sind. Die Begrenzung vom Risiko bzw. der Kapitalerhalt ist ein sehr großer und wichtiger Faktor. Wenn unser Arbeitswerkzeug (unser Trading-Kapital) nicht mehr vorhanden ist, dann können wir nicht mehr traden. Ein Trader ohne ein kapitalisiertes Konto ist wie ein Bäcker ohne Ofen. Was genau ein Stop Loss ist, welche Vor- und Nachteile er hat und wie man ihn verwenden sollte, erläutern wir dir jetzt.
Was ist ein Stop Loss?
Ein Stop Loss begrenzt deine Verluste für den Fall, dass deine Trading-Idee (sowohl Long als auch Short) nicht aufging und der Markt sich gegen dich bewegt. Sobald der von dir gesetzte Stop Loss-Preis erreicht wurde, wird deine Trading-Position sofort zum nächstmöglichen Preis geschlossen.
Nach dem Motto: „Raus um jeden Preis!“
Nehmen wir an, dass du die Tesla-Aktie zu einem Preis von 150 € gekauft hast. Du gehst davon aus, dass die Tesla-Aktie weiterhin steigt. Die Masse der Anleger teilt jedoch nicht deine Ansicht und die Tesla-Aktie fällt weiter. Als Grenze hast du dir die 100 € gesetzt. Wenn du hierbei nur 1 Aktie besitzt, dann wäre dein Verlust maximal bei 50 €.

Damit dein Verlust nicht noch größer wird und du nicht rund um die Uhr den Markt beobachten musst, setzt du einen Stop Loss bei 100 €. Dieser Stop Loss liegt immer deinem Broker bzw. an der Börse. Sobald die Tesla-Aktie auf 100,00 € fällt, wird deine Position sofort geschlossen und verkauft.
Warum ist Stop Loss im Trading so wichtig?
Kurz gesagt: Um dein Kapital zu schützen!
Wir als Trader sitzen nicht durchgehend vor den Charts. Wir schlafen, arbeiten und genießen das Leben. Wenn bei unserem Tesla-Beispiel gerade im Urlaub sind und eine schlechte Nachricht dafür sorgt, dass die Aktie auf 50 € fällt, dann hätten wir schon viel mehr verloren als wir eigentlich wollten. Unser Stop Loss wäre nämlich nicht mit in den Urlaub gefahren und hätte rechtzeitig agiert.
Angenommen, die Zeit wäre nicht das Problem. Dann wäre ein fehlender Stop Loss spätestens dann ein Problem, wenn du mehrere Märkte gleichzeitig handelst. Plötzlich hast du nicht nur eine Tesla-Position im Konto, sondern noch 15 weitere Trades. Soviele Märkte gleichzeitig im Blick zu haben um die Verluste im Notfall zu begrenzen, kann dich sehr schnell an die Grenzen bringen.
Bei welchen Anlagearten kann ich einen Stop Loss einsetzen?
Einen Stop Loss kannst du bei allen handelbaren Produkten setzen: Aktien, Futures, Forex, CFDs, Kryptowährungen usw.
Wenn dein Broker dir nicht die Möglichkeit bietet einen Stop Loss zu setzen, dann solltest du schleunigst den Broker wechseln. Diese Funktion gehört in der heutigen Zeit zum Standard. Wenn dein Broker kein Interesse daran hat, dass du deine Verluste begrenzen kannst, dann empfehlen wir dir unseren Partnerbroker GBE brokers aus Hamburg.
Wann sollte ich einen Stop Loss setzen?
Als Trader solltest du immer einen Stop Loss setzen! Gerade wenn Produkte mit hoher Volatilität gehandelt werden, ist es sinnvoll, einen Stop Loss zu setzen.
Etwas anders sieht es aus, wenn du nicht aktiv tradest sondern eher investierst. Dann bist du auch ein Investor und kein aktiver Trader. Beim Investieren interessieren dich kurzfristige Bewegungen nicht so groß wie beim aktiven Trading. Wenn du wie in unserem Beispiel daran glaubst, dass Tesla in 10 Jahren die profitabelste und größte Automarke der Welt sein wird, dann stört dich ein Kursfall auf 50 € (Beispiel temporäre Probleme mit dem Akku) nicht wirklich.
Auf dem Weg nach oben gibt es immer wieder Krisen und schlechte Phasen.
Soll also beim Investieren niemals ein Stop Loss gesetzt werden?
Das möchten wir damit nicht sagen. Du solltest nur aufpassen, dass ein Stop Loss dich beim Investieren nicht stört. Die Gefahr ist groß, dass temporäre Ereignisse eine Überreaktion am Markt auslöst und die Aktie für ein paar Tage weit unter dem Wert notiert.
Wo soll ich den Stop Loss setzen?
Wo genau du den Stop Loss setzt, bleibt dir überlassen. Das hängt davon ab, wie viel Risiko du eingehen willst und welche Strategie du verfolgst.
Zu eng sollte der Stop Loss allerdings nicht gesetzt werden. In der Regel laufen die Trades nicht sofort in die gewünschte Richtung. Trades benötigt immer etwas „Luft“ bzw. Spielraum um sich zu entwickeln. Ein zu eng gesetzter Stop Loss kann dazu führen, dass du sehr oft und viele kleine Verluste generierst, obwohl deine Idee richtig war.
Ist der Stop Loss garantiert?
Allgemein kann gesagt werden: Eine Garantie gibt es im Trading nicht!
Das gilt auch zum Teil für den Stop Loss. Wenn du in dem Tesla-Beispiel von oben einen Stop Loss bei 100 € setzt, dann bedeutet es nicht, dass du garantierst auch deine Aktie bei 100,00 € verkauft bekommst.
Erreicht die Aktie den Stop Loss-Preis von 100,00 €, dann wird deine Stop Loss-Order definitiv aktiv! Es könnte aber auch durchaus sein, dass deine Aktie dann zum Preis von 99,98 € verkauft wird.
Wieso ist das so?
Um das nachzuvollziehen, müssen wir etwas mehr ins Detail vom Stop Loss gehen.
Detail: So funktioniert der Stop Loss
Wenn dein Stop Loss erreicht wird, dann hat der Stop Loss eine Aufgabe: „Verkaufen um jeden Preis!“
Deine Tesla-Aktie wird dann zum nächstmöglichen Preis verkauft. Wenn in diesem Moment kein Marktteilnehmer an der Börse ist, der bereit ist dafür 100,00 € zu bezahlen, dann verkaufst du sie auch nicht für 100,000 €. Die Aktie wird dann zum nächstmöglichen Preis verkauft. Wo genau der Preis liegt, lässt sich nie genau sagen. Das hängt immer stark vom gehandelten Produkt und von der Marktphase ab.
Kritischer wird es allerdings, wenn der Markt gerade geschlossen ist!
Wir bleiben bei unserem Tesla-Beispiel. Es ist Samstag, 15 Uhr und es werden negative Nachrichten verkündigt. Diese Nachrichten sind so negativ, dass die Aktie am Montag zur Markteröffnung bei 20 € liegt.
20 € ist kleiner als dein Stop Loss von 100 € und somit wird die Aktion gestartet: Verkaufen um jeden Preis!
Deine Tesla-Aktie wird dann im Bereich von 20 € verkauft obwohl du dir 100 € als Grenze gesetzt hast.
Wichtiger Hinweis: Bei manchen Brokern wird in diesem Beispiel auch dein Stop Loss vor der Ausführung gelöscht! Hiermit möchte man verhindern, dass du eventuell ungewollt so weit weg vom Stop Loss ausgeführt wirst.
Unser Fazit
Als Trader sollten wir immer einen Stop Loss am Markt haben! Verlieren und Verluste gehören im Trading zum Alltag dazu. Egal wie erfahren und gut wir sind: Niemals werden wir eine Trefferquote von 100% haben. Die Kunst ist es, unsere Verluste kleiner als die Gewinne zu halten. Und genau das gelingt uns nicht, wenn wir die Trades, die gegen uns laufen, unendlich lang im Trading-Konto belassen und nur noch „hoffen“.
Mit der Börse kam David Warney das erste Mal im Alter von 15 in Kontakt. Er begann seine Ausbildung in einer Vermögensverwaltung und arbeitete dort insgesamt 8,5 Jahre. Bis heute hat er die Leidenschaft für die Börse nicht verloren und ist heute noch immer Trader, Investor und Unternehmen. Primär tradet er Devisen, DAX und US-Aktien.